Kristalltage und Mineralien-INFO 2011 in Bramberg
Am 8. und 9. April 2011 fanden in Bramberg (Österreich) zum 8. Mal die Kristalltage statt.
Dieses Jahr war der Anlass besonders am Freitag Abend gut besucht – einer der berühmten Strahler vom grossen Planggenstock-Fund, war als Redner angekündigt.
Franz von Arx fesselte die ca. 200 Anwesenden mit seinem Referat “Die Riesenkristalle vom Planggenstock” schon mit den ersten Worten und Fotos. Die grosse Zuhörerschaft lauschte seinen Ausführungen gebannt zu und staunte über die eindrücklichen Bilder vom Jahrhundertfund. So grosse Kristalle zu finden ist eine Sache, diese dann auch noch unbeschädigt und unfallfrei zu bergen noch einmal eine ganz Andere. Dass das alles mit einem riesigen Arbeitspensum verbunden ist, wurde den Zuhörern schnell einmal klar. Franz von Arx hat alle beeindruckt und ist sympathischerweise auch während der ganzen Veranstaltung inklusive der anschliessenden Mineralien-Info mit dabei geblieben.
Links:
- Von Arx Bergkristalle
- Die Riesenkristalle in Flüelen – heute in Bern, s.u.
- Riesenkristalle – der Schatz vom Planggenstock – NEU im Naturhistorischen Museum Bern
Am Samstag referierte Dr. Andreas Kurka über “Mineralogische Streifzüge durch die Französischen Pyrenäen”. Für viele der Anwesenden war das Vorhandensein von alpinotypischen Klüften in den Pyrenäen neu. Rauchquarze und andere alpine Mineralien wurden präsentiert – wer weiss, vielleicht geht die nächste Familienreise in die Pyrenäen?
DI Dr. Peter Huemer demonstrierte am PC das Thema “Geologische Geländebilder mit Google Earth”. Geologische Karten lassen sich in Google Earth als übergelagerte Schicht einfügen und schliesslich mit dem Geländemodell auch 3D-artig betrachten. Seine Anleitung finden sich online: GE_Geokarten.pdf
Nach dem gemütlichen Mittagessen sprach Ing. Hans Lerch zum Thema “Bergbau im Untersulzbachtal – eine fast vergessene Welt” wobei die Geschichte, der Ausbau und auch die jüngsten Bergsturzereignisse zur Sprache kamen.
Anschliessend berichtete Erwin Burgsteiner über “Das Werden des Museums Bramberg”. Beim anschliessenden Besuch konnten alle feststellen, was dabei heraus gekommen ist. Die neue Nationalparkausstellung “Smaragde und Kristalle” im Museum Bramberg ist mit modernster Ausstellungstechnik und ausgesuchten Exponaten ausgestattet. Die Hintergründe sind allesamt in neutralem Grau oder Schwarz gehalten und Licht liegt ausschliesslich auf den wunderschönen Mineralien – sehr gut gemacht. In einem Museumsführer würde wohl *** stehen – ist eine Reise wert.
An den Kristalltagen hört man nicht nur spannende Vorträge und sieht nicht nur wunderbare Mineralien – obwohl auch das alleine bereits die Reise wert wäre. Viele freuen sich, bekannte Gesichter wieder zu sehen und etwas “Stoasucher-Latein” aus zu tauschen. So entstehen Freundschaften, die man immer 2 Wochen vor Ostern gerne pflegt.
21. Mineralien-Info 2011
Der Sonntag 10. April stand dann ganz im Zeichen der 21. Mineralien-Info. Die Mitglieder der Landesgruppe Salzburg der VMÖ haben auch dieses Jahr eine tolle Ausstellung organisiert.
Erwin Burgsteiner hat wie die Jahre davor in der Mineralien-Welt (2011, Nr. 2, S. 49-64) in einem schönen Artikel die besonderen Funde vom Vorjahr beschrieben: “Mineralogische Neuigkeiten aus dem Land Salzburg, die Funde 2010”. Der Artikel kann als Separatdruck beim Verfasser bestellt werden (erwin.burgsteiner@sbg.at).
Die Wetterverhältnisse in 2010 waren für das Steinsuchen wenig günstig. Immer wieder Schnee und garstiges Wetter verhinderten an vielen Orten grossartige Funde. Trotzdem gab es auch an dieser Mineralien-Info einige tolle Stufen zu bewundern.
Highlights
Die schönsten Exponate waren allerdings die bereits im Jahr 2000 gefundenen grünen Sphene vom Habachtal, die erst jetzt öffentlich ausgestellt wurden.
Ebenso fand die perfekte Bergkristallstufe von der “Ramsauerkluft”, die 1971 and der Brandegg Klamm im Untersulzbachtal gefunden wurde, grosse Bewunderung.
Auch die Vitrine von Peter Pontasch und Andreas Mikl mit Funden aus Kärnten (s. Artikel “Aus dem Reisseckgebiet in Kärnten: Amethystzepter auf Rauchquarz und Morion” Lapis, 2011, Nr. 3, S. 42-45) fand einen riesen Andrang.
Schöne Exponate in den Sondervitrinen stammten auch von Peter Dullnig und Markus Steiner. Schliesslich waren die Besucher auch von den tollen Kristallen mit Chloriteinwachsungen vom Nussing aus Osttirol gefunden durch Sepp Mühlburger begeistert.
Weiterführende Links zu Stoasuchern mit Homepage:
Weitere Links mit Reportagen über die Mineralien-Info:
- Rückblick – Kristalltage und Mineralien-Info 2011
- Schöne Bilder auf mineralien-surselva.de von Patrick Reit
Zur besseren geografischen Orientierung helfen folgende Links (Panoramabilder und Karten):
- Panorama südliche Seitentäler im Oberpinzgau.
- Interaktive Karte Nationalpark Hohe Tauern.
- Austrian Map online.
- 360°-Panorama vom Keeskogel.
- 360°-Panorama vom Messeling (Granatspitzgruppe).
- Panorama von der östlichen Simonyspitze (Venedigergruppe).
Erwin Burgsteiner und seinem Team sei hier ganz herzlich gedankt! Wer dieses Jahr mit dabei war, wird wenn immer möglich auch nächstes Jahr (23.-25. März 2012) wieder kommen.
Die Bilder:
Die folgenden Bilder geben Eindrücke wieder, wie sie an den Mineralien-Info gewonnen werden konnten. Die Fotos sind geordnet nach Fundort zuerst Salzburg von Ost nach West und anschliessend die Funde aus Osttirol und Kärnten.
Legende:
B=Breite, BB=Bildbreite, BH=Bildhöhe, H=Höhe, L=Länge, LK=Kristallänge.
Man beachte, dass die Grössenangaben Schätzwerte sind.