Im August starteten Gerhard und Christian Aschacher und ich von Mallnitz aus ins Ankogelgebiet. Die berühmten Funde von schönen Bergkristallen und vielen anderen Mineralien in diesem Gebiet sind uns bekannt. Die Chance auf das eine oder andere Belegstück dieser geologischen Formation motivierte uns, ein relativ großes Gebiet abzusuchen. Insgesamt waren wir dort 4 Tage unterwegs. Wir konnten viele ausgeräumte Klüfte finden und stellten fest, dass auch die abgelegensten Quarzbänder bearbeitet waren. Aber das Glück war uns hold!
Als Gerhard gerade an einer alten Kluft stemmte (mit Calcit und kleinen Sphenen) war ich 30 m entfernt bei einem Quarzband, das ich in den Schutt verfolgte, beschäftigt. Zu meiner großen Freude zeigte das Band im unteren Bereich eindeutig gute Anzeichen. Ich konnte fast ohne Stemmzeug einen Hohlraum öffnen, der offensichtlich weit nach hinten zog. Als Gerhard da war, hatte ich schon einige Spitzen und Bergkristallbruchstücke ans Licht geholt.
Gemeinsam arbeiteten wir an dem ca. 25 cm schmalen Spalt und holten viel lockeres Material aus dem weißen Letten (vermutlich Laumontit). Zwischen viel eher unansehnlichem Calcit in Rhomboedern und Skalenoedern (bis 10 cm) waren immer wieder Quarze und Bruchstücke herauszufischen. Leider waren aber bisher alle Quarze beschädigt.
In ca. 2,5 m Tiefe lag ein großes Stück. Ob dieses wohl komplett ist? Nach mehreren behutsamen Versuchen, den Kristall mit dem Klufthaken in die richtige Position zu bringen, gelang die Bergung. Der Kristall war in Ordnung!
Nun war wieder Gerhard an der Reihe. Er schaffte es, aus dem leicht nach unten ziehenden Loch eine lange, schlanke Spitze auf Matrix zu bergen und etwas später kam noch die schwerste Spitze der Kluft dazu!
Beim nächsten Besuch hatte Gerhard eine selbstgebaute Kluftstange mit 4 m Länge dabei und wir konnten Material aus den hinteren Bereichen der schlauchförmigen Kluft bergen. Am Ende des zweiten Tages war die Kluft (Breite 20 cm, Länge ca. 5 m) ausgeräumt. Die Höhe der Kluft lag zwischen 20 und 50 cm.
Die Mineralien der Kluft:
Sehr viel Quarzmaterial jedoch sind leider bis zu 98% beschädigt, der Frost und Bergdruck haben dem Inhalt ordentlich zugesetzt. Nur wenige Spitzen weisen geringe oder keine Beschädigungen auf.
Calcit – meist korrodiert – war in Rhomben und breiten Skalenoedern bis 10 cm vorhanden.
Pyrit gab es in einem dicken Butzen am Eingang der Kluft (ca. 5 x 10 x 25 cm). Fragmente von Pyritkristallen erreichten 3 cm.
Laumontit ist vermutlich Bestandteil des Kluftsandes und Lettens. Aufgewachsen auf Calcit und Quarz sind Kristallreste bis 1 cm erkennbar.
Sphen bis ca. 5 mm sitzt vereinzelt auf Amphibolitstücken.